Am 21. November 1956 wurde ein „Ungarischer Revolutionsrat der Intellektuellen" gebildet. Népakarat, die Zeitung der Gewerkschaften, veröffentlichte am 27. seine Mitgliederliste. Der berühmte Komponist Zoltán Kódaly hatte den Vorsitz angenommen, Professor György Markos war zum Sekretär ernannt worden, und zu den anderen Mitgliedern des Präsidiums gehörten der Schriftsteller Tibor Déry, das Akademiemitglied Dezsö Keresztury, das Akademiemitglied und Professor der Universität Laszló Gillemot, der Schauspieler Ferenc Bessenyei, der Volkswirtschaftler Ferenc Fekete, der Architekt Matt Major und die Professoren Tomas Nagy, Endre Nizsalovsky und Deszö Pais:
Das heiligste Recht der Literatur und der Künste, das in der Revolution verwirklicht worden ist, ist nie Freiheit und das Recht, nie Wahrheit zu sagen. Wir wollen dieses Recht schützen und, geleitet von einem Verantwortungsgefühl für das Volk, uns seiner annehmen und zukünftig an der Presse und dem Rundfunk nur dann mitarbeiten, wenn nie Wahrheit und der Dienst am Volk zu ihrem Leitstern erhoben werden. Wir werden diesen Entschluß denjenigen Organisationen der geistig Schaffenden unterbreiten, die die gemeinsame Entschließung vom 12. November unterzeichnet haben, und wir werden sie auffordern, sich uns anzuschließen.
Der Ungarische Schriftsteller-Verband
Quelle: Lasky, Melvyn J. (Hg.), Ein Weißbuch. Die ungarische Revolution. Die Geschichte des Oktober-Aufstandes nach Dokumenten, Meldungen, Augenzeugenberichten und dem Echo der Weltöffentlichkeit, Berlin 1958, S. 329.