Imre Nagy wurde in Kaposvár geboren. Nach vier Jahren Gymnasium machte er eine Schlosserlehre und leistete zwischen 1914 und 1916 Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. 1916 geriet Nagy in russische Kriegsgefangenschaft und kam dort zum ersten Mal mit bolschewistischem Gedankengut in Verbindung. Als sowjetischer Bürger kämpft er 1917 für die Rote Armee. 1919 kehrt er nach Ungarn zurück, flüchtete jedoch nach dem Scheitern der kommunistischen Räteregierung erneut in die Sowjetunion. 1921 wieder in Ungarn zurück wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, aus der er jedoch wegen seiner linksextremen Positionen ausgeschlossen wurde.
Von 1927 bis 1928 wurde er in Ungarn inhaftiert.1929 emigrierte er wiederum in die Sowjetunion, wurde dort Mitarbeiter Nikolai Bucharins und arbeitet das Agrarprogramm der Kommunistischen Partei aus.Während des Zweiten Weltkrieges arbeitet er in Moskau beim Rundfunk und war dort für Sendungen in ungarischer Sprache verantwortlich.
Ende 1944 kehrte er nach Ungarn zurück. 1947 bis 1949 war er ungarischer Parlamentspräsident. 1953 wurde er zum Ministerpräsidenten ernannt und versuchte umfangreiche wirtschaftliche und politische Reformen durchzuführen. 1955 verlor er alle seine Ämter und wurde aus der Partei ausgeschlossen.
Am 23. Oktober 1956 kehrte er auf Forderung der Aufständischen in die höchste Führungsebene der Partei zurück und wurde erneut Ministerpräsident.
In dieser Funktion versuchte er einerseits, die wichtigsten Ziele der Revolution gegenüber der der Ungarischen Arbeiterpartei (MDP) und der sowjetischen Führung durchzusetzen. Er trat für den Abzug der sowjetischen Truppen, das Mehrparteiensystem und die Neutralität Ungarns ein
Am 4. November 1956 fanden er und seine Mitarbeiter in der jugoslawischen Botschaft Zuflucht. Am 22. November wird er entgegen der Zusicherung Kádárs von sowjetischen Beamten verhaftet und nach Rumänien transportiert.
Am 12. April wird Nagy in Snagov offiziell verhaftet. Im Juni wird er wieder an die Ungarn ausgeliefert, wo ihm am 15. Juni 1958 der Prozess gemacht wird. Man verurteilte ihn zum Tode und richtete ihn am darauf folgenden Tag hin.