Nach seinem Abitur im evangelischen Lyzeum in Sopron begann András Hegedüs ein Studium an der Fakultät für Elektroingenierurwesen der Technischen Universität in Budapest. Während der Nazibesetzung betätigte er sich politisch in der Friedenspartei und wurde Mitglied des Sekretariates des Bundes der Kommunistischen Jugend. Ab Januar 1956 wurde er Sekretär der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei und Sachverständiger der Partei in Agrarfragen. In der ersten Nagy-Regierung bekleidete er als Landwirtschaftsminister den Posten des Ersten Stellvertretenden Präsidenten des Ministerrates. Nach der Ablösung Nagys war er Präsident des Ministerrates. Hegedüs unterzeichnete für die ungarische Seite das Warschauer Abkommen. Am 24. Oktober ernannte man ihn zum Stellvertretenden Premierminister. Am 28. Oktober unterschrieb er die offizielle Bitte des ungarischen Ministerrates um sowjetische militärische Hilfe. Am 29. Oktober wurde er in die Sowjetunion gebracht. Bis September 1958 studierte er Soziologie in Moskau. Ab 1962 wurde er Mitarbeiter des Volkswirtschaftsinstitutes der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und Stellvertretender Präsident des Zentralen Statistischen Amtes. Ab 1963 leitete er die soziologische Forschungsgruppe der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Seine Kritik am Truppeneinmarsch des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei 1968 kostete ihn seine Stelle. 1973 wurde gegen ihn Anklage wegen Revisionismus erhoben und er wurde aus der Partei ausgeschlossen. Zwischen 1975 und 1990 versuchte er mit Vorträgen in verschiedensten europäischen Ländern die Aufmerksamkeit der Welt auf Osteuropa zu lenken. Im Dezember 1986 beteiligte er sich an der illegalen Konferenz über 1956.