Mihály Farkas wurde am 18. Juli 1904 in Abaújszántó geboren. Er absolvierte eine Lehre als Drucker und fand früh zur kommunistischen Bewegung. Von 1920-1929 organisierte er als Mitglied der Tschechoslowakischen Kommunistischen Partei die Parteiarbeit in Košice. Wegen seiner politischen Aktivitäten verurteilte man ihn zu sechseinhalb Jahren Haft. Farkas war von 1930-1937 als einer der Leiter des Exekutivkomitees der Kommunistischen Jugendinternationale in Moskau tätig und kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg. Auf Bitten von Mátyás Rákosi wechselte Farkas in die Ungarische Kommunistische Partei. Während des Zweiten Weltkrieges leistete er Frontdienst und beteiligte sich an der Propagandaarbeit des senders Kossuth. Im November 1944 kehrte Farkas zusammen mit Mátyás Rákosi und Ernö Gerö aus Moskau nach Szeged zurück, wo sie die Ungarischen Kommunistischen Partei neu gründeten. Als Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei war Farkas für das Militär und die Polizeikräfte zuständig.
Seit September 1948 übte Farkas den Posten des Verteidigungsministers aus und forcierte den Aufbau der ungarischen Armee als Bündnispartner der Sowjetunion. Nach der Verhaftung von László Rajk rief Farkas zusammen mit Ernö Gerö und Mátyás Rákosi eine geheime Führungsgruppe ins Leben. Im April 1951 leitete er die Arbeit des Untersuchungsausschusses unter anderem im Falle von János Kádár, Gyula Kállai und später Péter Gábor und gehörte damit zu den Hauptverantwortlichen der stalinistischen Säuberungen in Ungarn. Zwischen Juni und Juli 1953 enthob man Farkas seiner Positionen. Diese Entscheidung wurde jedoch kurz darauf auf sowjetischen Druck revidiert und Farkas wurde erneut Mitglied des Parteiausschusses und sogar Leiter der Abteilung für Agitation- und Propaganda des Zentralausschusses der Ungarischen Arbeiter Partei.
Kurz darauf wandte sich Farkas gegen Imre Nagy und seinen Reformkurs und wurde dabei vollkommen isoliert. 1954 wurde er mit der operativen Aufsicht der Zeitung Szabad Nép beauftragt. Im November des gleichen Jahres begann József Darvas in der Zeitung auf Farkas´ Vorschlag mit der offenen Kritik an der Reformbewegung der Intellektuellen und Schriftsteller. Im April 1955 war Farkas nicht mehr Mitglied des Zentralausschusses der Kommunistischen Partei und wurde auf eine Militärakademie in die Sowjetunion geschickt. Ab März 1956 leitete der Zentralausschuss der Ungarischen Arbeiter Partei eine Untersuchung über seiner Rolle im Zusammenhang mit den Schauprozessen ein. In deren Ergebnis wurde Farkas aus der Partei ausgeschlossen und vom Armeegeneral zum Soldaten degradiert. Am 13. Oktober 1956 wurde er gemeinsam mit seinem Sohn Vladimir verhaftet.
Am 23. Oktober verbreitete sich die Nachricht, dass Farkas von Mitgliedern derÀVH ermordet wurde, die damit verhindern wollten, dass er andere an den Säuberungen beteiligte Mitglieder des Kommunistischen Regimes belastet. Diese Nachricht erwies sich später als falsch.
Im November 1956 bot die sowjetische Führung Farkas ähnlich wie Rákosi die Möglichkeit zur Emigration in die Sowjetunion an. Dies lehnte er jedoch ab. Am 23. März 1957 wurde er zu sechs Jahre Haft verurteilt. Am 19 April wurde sein Fall bereits wieder aufgerollt und diesmal wurde er rechtskräftig zu einer Haftstrafe von 16 Jahren verurteilt. Am 5. April 1960 wurde er begnadigt und freigelassen. Später arbeitete er beim Verlag Gondolat als Lektor für fremdsprachige gesellschaftswissenschaftliche Literatur. Er starb am 5. Dezember 1960 in Budapest.